27 Nov |
Die heutige Jugend: Online Sein um jeden Preis?![]() |
Eine Studie zur Mediennutzung von Jugendlichen konnte jüngst interessante Ergebnisse zu Tage fördern und das bestätigen, was viele Eltern von heranwachsenden Jugendlichen bereits lange Zeit vermutet haben: Ohne eine dauerhafte Onlinepräsenz würden viele Jugendliche heute ein Schattendasein führen.
Im Rahmen der so genannten JIM-Studie wurden mehr als 1.200 Jugendliche in Deutschland befragt. Die Abkürzung „JIM“ steht hierbei für „Jugend, Information, (Multi) Media“. Für die Durchführung der Umfrage sorgte der Medienpädagogische Forschungsverband.
Die allgemeine Erkenntnis der Studie vorab: Die Jugendlichen folgen dem Vorbild ihrer Eltern, denn mehr als drei Viertel der deutschen Haushalte besitzen Medien der Unterhaltungselektronik wie Digitalkameras, MP3-Player, DVD-Spieler sowie eine Videospielkonsole. 66 Prozent aller Haushalte verfügen zudem über einen Flachbildfernseher. Generell zeigt dieses technische Überangebot vieler Haushalte entsprechende Wirkung auf die Jugend der heutigen Zeit.
Das Internetnutzungsverhalten der deutschen Jugendlichen
Gruscheln, Chatten und Mailen gehört heutzutage fest zum Vokabular der meisten Jugendlichen. Seit rund fünf Jahren nimmt die Internetnutzung durch Jugendliche stetig zu. Durchschnittlich verbringt ein Jugendlicher heutzutage 138 Minuten täglich im Internet. Vier Fünftel der 12- bis 19-jährigen Jugendlichen sind im Besitz eines eigenen Computers oder Laptops. Jeder zweite Jugendliche verfügt über einen eigenen Internetzugang. Die Studie des Medienpädagogische Forschungsverbandes stellt somit fest: Internet und Computer sind für die Jugendlichen heute fest im Alltag verankert.
Das Internet als Kommunikationsplattform für Jugendliche
Die Studie ergab, dass das Internet von Jugendlichen heutzutage überwiegend für eine schnelle Kommunikation genutzt wird. Die Hälfte ihrer Onlinezeit verbringen die 12- bis 19-jährigen Jugendlichen somit in sozialen Netzwerken und tauschen sich miteinander über die verschiedensten Themen aus. Mehr und mehr in den Fokus geraten hierbei Browserspiele, die heute fester Bestandteil vieler sozialer Netzwerke sind.
Online Communities werden von Jugendlichen rege genutzt. Mehr als die Hälfte der Befragten gab an, täglich ein solches Kommunikationsnetzwerk zu nutzen. Marktführend hierbei ist weiterhin das „SchülerVZ“, das von jedem zweiten befragten Jugendlichen als Kommunikationsplattform genutzt wird. Das amerikanische Pendant zum SchülerVZ bildet Facebook, das auch in Deutschland einen enormen Zulauf verzeichnen konnte und mittlerweile von jedem dritten befragten Jugendlichen genutzt wird.
Das Internet wird von Jugendlichen am meisten als Zeitvertreib genutzt, wenn die Eltern außer Haus sind. Auf der Suche nach Informationen peilen Jugendliche vor allem die verschiedenen Suchmaschinen und Wikipedia an.
Betrug, Abzocke, Viren und Missbrauch von Daten werden von den befragten Jugendlichen als Gefahrenquellen genannt, die im World Wide Web lauern können.
Pädophilie wird hingegen nur von einem geringen Anteil der befragten Jugendlichen als Gefahr im Internet wahrgenommen. Immerhin 15 Prozent der Jugendlichen sind hingegen bereits einmal Opfer von „Cybermobbing“ geworden, weil eine andere Person beleidigende oder belustigende Bilder über sie online verbreitet hat.
Bekommen Jugendliche bald „viereckige“ Augen?
Neben dem Internet ist der Fernseher nach wie vor das Informationsmedium für Jugendliche schlechthin. Fast zwei Drittel der befragten Heranwachsenden gab an, mehrmals täglich den Fernseher einzuschalten. Die durchschnittliche Fernsehnutzung der Befragten beträgt tagtäglich zwei Stunden. Mehr als die Hälfte der Jugendliche, die an der JIM-Studie teilgenommen haben, ist im Besitz eines eigenen Fernsehers.
Komplettiert wird die jugendliche Medienwelt durch traditionelle Medien, wie Radio und Zeitung. Eine Tageszeitung und ein Buch wird von Jugendlichen ebenso wie Internet und Fernsehen regelmäßig genutzt. Vor allem die Onlineangebote der Tageszeitungen stoßen bei vielen Jugendlichen auf großes Interesse.
Mit Musik geht bekanntlich alles besser. Diese Meinung teilt die Mehrheit der befragten Jugendlichen. Ein MP3-Player gehört daher zur festen Ausstattung der Jugend von heutzutage. Vor allem unterwegs, in Pausen oder als Einschlafhilfe im Bett ist ein MP3-Player für die Mehrheit der Jugendlichen unverzichtbar. Dem klassischen Radio kommt vor allem beim Essen die größte Bedeutung bei. Somit bleibt Musik eine der beständigsten Konstanten im Leben eines Jugendlichen von heute.