12 Aug |
Punktgenaue Landung eines Marktführers![]() |
Das muss man gesehen haben. Ein Mann rutscht eine gewaltige Wasserrutschenschanze hinunter und springt über 35 m weit in einen kleinen Pool hinein. Dem Mann ist gottseidank nichts passiert. Sein Name ist Bruno Kammerl seines Zeichens Ingenieur und Leiter eines Projektbüros in der Nähe von München.
Man muss sich den Clip mehrmals ansehen, um letzte Zweifel zu zerstreuen. Denn nach einer Außenwette von Thomas Gottschalk sieht das nicht gerade aus. Viel zu riskant. Vielleicht ein Trick oder ein raffinierter Schnitt. Auch möglich. Auf alle Fälle ist die Story eine Herausforderung für Blogger, denn der Clip hat das Zeug zum viralen Selbstläufer. In der Tat, denn binnen kürzester Zeit wurde er über 300.000 mal auf YouTube angesehen.
Doch wer ist eigentlich Bruno Kammerl und was hat es mit seinem Projekt http://www.megawoosh.com auf sich. Ein Aufruf verschafft Klarheit. “Auch Du mein Sohn Brutus”, schießt es einem durch den Kopf während man auf die DE-Domain http://www.mach-es-machbar.de weitergeleitet wird. Man möchte es zunächst nicht glauben, doch tatsächlich scheint nun auch der Marktführer bei PC-Software die Vorzüge des viralen Marketings für sich entdeckt zu haben. Microsoft steckt hinter dem unglaublichen Sprung von Bruno Kammerl, einer frei erfundenen Kunstfigur und versucht nun auf diesem Weg sein Office Project 2007 zu vermarkten.
Die Google-Suche nach dem Ingenieur verdeutlicht das gewaltige Echo, welches der Sprung dieses sagenhaften Ingenieurs ausgelöst hat. Allerorten wird in Marketing- Video- und Newsblogs gerätselt, gemutmaßt und kontrovers über die Aktion diskutiert.
Ein Linkbait, der alles hat was einen Linkbait ausmacht. Etwas außergewöhnliches und nicht alltägliches bekommt der Betrachter zu sehen. Eine gigantische Wasserrutsche und ein kühner Sprung von einer Schanze in einen 35,2 m entfernten winzigen Pool. Ein waghalsiger Sprung, der geradezu sensationell erscheint. Danach zu fragen, wie lange der Herr Kammerl das wohl üben musste bis es klappt, verbietet sich von selbst.
Ein exzellentes Beispiel wie virales Marketing funktionieren kann. Unter dem Motto “Denkbar. Planbar. Machbar.” transportiert Microsoft eine Message ins Unterbewusstsein, die da lautet, wir legen (mit unseren Produktstrategien) immer eine punktgenaue Landung hin. Und genau das ist auf dem Videoclip zu sehen.
Der Ingenieur Bruno Kammerl, der auch die Wasserrutsche konstruierte, ist nicht nur auf dem Video als Stuntman präsent, sondern auch gut vernetzt in anderen Social Media wie Facebook und Xing zu finden. Selbstverständlich hat sein Projektbüro eine eigene Website http://www.projektbuero-kammerl.com, die sogar Konstruktionspläne der Kammerl’schen Erfindung des “softslide”-Rutschrades zeigt. Ansonsten ist die Seite so aufregend, wie man sich die Website eines drögen Ingenieurs halt vorstellt. Somit total authentisch.
Jeder der die Story oder den Clip auf seinem Blog veröffentlicht wird sich über neue Backlinks freuen können. Denn eine derart gut gemachte Story hat bislang noch Seltenheitswert. Dass sogar Microsoft diese neuen Wege der Vermarktung beschreitet, zeigt wie sehr virales Marketing inzwischen auf dem Vormarsch ist. Das täglich Brot von Blogbetreibern und Internetagenturen scheint in Wirtschaft und Politik angekommen zu sein. Virales Marketing eröffnet somit nicht nur Privatpersonen neue Chancen, sondern auch große Konzerne setzen mit zunehmender Tendenz auf Web 2.0 Strategien, da auch sie deren Potenziale mittlerweile erkannt haben.
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