10 Sep |
Königsallee in Düsseldorf steht zum Verkauf![]() |
Aber auch der der Ku’damm in Berlin und die Münchner Maximilianstraße sind jetzt zu haben. Wem das immer noch zu provinziell ist, kann sich ja mal nach der Champs-Elysées in Paris oder der 5th Avenue in New York erkundigen. Teuer und renditestark sind sie allemal. Monopoly gibt es nämlich jetzt als Onlineversion im Netz und via Google Maps macht HASBRO, der Rechteinhaber des Brettspieloriginals daraus in Kooperation mit Google das größte Spielfeld der Welt.
Die Praktikanten der Düsseldorfer Lokaljournaille können jedenfalls aufatmen. Denn keine heraufziehende kommunale Haushaltskatastrophe ist der Auslöser für die Schlagzeile dieses Beitrags, sondern der Start einer Spielvariante, auf welche die Fans des legendären Brettspiels lange warten mussten.
Einer gegen alle und jeder gegen jeden. Das Internet macht es möglich. “Monopoly City Streets” nennt sich die globale Onlineausgabe, bei der ab Mittwoch dem 09.09.09 jede Straße der Welt gekauft werden kann. Nicht nur zum Festpreis wie bei der Brettspielversion lassen sich die Straßen erwerben, sondern auch Auktionen sind bei besonders begehrten Adressen möglich. Wer das höchste Gebot abgibt erhält den Zuschlag. Schnell teure Immobilien zu kaufen, um mit den Mieteinnahmen ein Vermögen zu erwirtschaften ist das Ziel des Spiels. Schlösser, Wolkenkratzer aber auch ganz gewöhnliche Häuser in 3-D-Optik lassen sich dann virtuell auch auf deutschen Straßen platzieren. Nicht nur vorgefertigte Immobilientemplates stehen zur Auswahl, sondern in einem separaten Wettbewerb werden die Nutzer aufgerufen eigene 3-D-Gebäude für das Spiel zu erschaffen. Kann es ein interessanteres Crowdsourcing geben? Wohl kaum, wenn die Spieler selbst die Spielelemente mit gestalten können.
Die Spielregeln unterscheiden sich nur unwesentlich vom Original. Es gibt zwar keine Sonderzahlungen wenn das Feld “Los” passiert wird, dafür kann man aber Häuser der Konkurrenz abreißen oder in deren Straßen Gefängnisse errichten lassen. Entsprechend abgewandelte Ereignis- oder Chance-Karten machen es auf diese Weise möglich die Mieteinnahmen der Mitspieler zu drücken. So ist es zumindest auf einem Blog des britischen Guardian zu lesen.
Besonders reizvoll dürfte der Umstand sein, dass die Teilnahme völlig kostenlos ist. Zumindest bis zum 31. Januar 2010. Was danach passiert, darüber schweigt sich HASBRO derzeit noch aus.
![monopolycitystreets[1] Die Welt ist das Spielfeld.](http://www.linkbait.de/wp-content/uploads/2009/09/monopolycitystreets1.jpg)
Die Welt ist das Spielfeld.
Dem Spieleklassiker Monopoly, der in seiner Urform vor über hundert Jahren erfunden wurde und in 37 Sprachvarianten in über 103 Ländern vertrieben wird, dürfte dies einen gewaltigen Schub geben. Dem gegenwärtigen Markeninhaber HASBRO ist mit der Aktion ein genialer Linkbait gelungen. Wie schnell der Start der Onlineversion publik wurde zeigt das Echo in den Onlineausgaben der Printmedien. Ein entsprechender Artikel in der Netzwelt des “Spiegel” erschien pünktlich zum Start des globalen Spielspaßes. Es scheint sich in den Netzwerken längst herumgesprochen zu haben. Auch der Wikipedia-Eintrag zu Monopoly wurde zum Schnapsdatum Mittwoch, den 09.09.09 bereits um entsprechende Informationen ergänzt. Logisch, dass auf dem Kurznachrichtendienst Twitter unter dem Hashtag #monopolycitystreets ebenso fleißig Tweets zum Launchday abgesetzt werden. Ja isses denn. Da scheint doch tatsächlich der Server für das Online-Monopoly http://monopolycitystreets.com down zu sein. Einige Twitterer vermuten, dass der Server dem Ansturm nicht gewachsen war, weil statt ein paar Millionen erwarteter Mitspieler gleich mehrere zehn Millionen gleichzeitig versuchten mitzuspielen. Und was sagt der offizielle Blog http://blog.monopolycitystreets.com des Betreibers HASBRO dazu? Nun, man freut sich über die Begeisterung, hatte jedoch mit einem solchen Andrang nicht gerechnet. Nun bemüht man sich so schnell wie möglich die Server so anzupassen, dass sie dem immensen Besucheraufkommen standhalten. Ursprünglich war man von 1,7 Millionen unterschiedlichen Besuchern pro Tag ausgegangen, musste dann aber feststellen, dass es wahrscheinlich wesentlich mehr werden. Etwas Geduld ist also gefragt bis alles wieder läuft. In der Zwischenzeit informiert HASBRO auf Twitter unter “MonopolyCitySts” die ungeduldigen Immobilienbesitzer in spe über den aktuellen Stand der Entwicklung.

Unter der Last ist der Server zusammengebrochen, es erscheint nur noch die Standard Apache Seite
HASBRO hat mit dieser Aktion nicht nur eine tolle Spielidee ins Netz gebracht und einen genialen Linkbait geschaffen, sondern führt der Öffentlichkeit in idealtypischer Weise vor, wie man das über die sozialen Netzwerke kommuniziert. Durch eine Crowdsourcing-Aktion, lässt man die Anwender Spielelemente selbst gestalten, über den MonopolyCityStreets-Blog wird die Spielergemeinde mit aktuellen Informationen versorgt und über Microblog-Netzwerke wie Twitter kommuniziert man News und Tipps rund um das Spiel. Und wenn technisch mal etwas klemmt, werden die an MonopolyCityStreets interessierten Twitterer bei Laune gehalten.
Mit dem Serverzusammenbruch am Starttag scheint schon der nächste Linkbait für HASBRO in den Startlöchern zu stehen. Zusätzliche Backlinks wird das der Company auf jeden Fall einbringen.
Bleibt nur noch zu hoffen, dass in Düsseldorf wegen des bevorstehenden Kö-Verfkaufs auf MonopolyCityStreets nicht versehentlich der kommunale Notstand ausgerufen wird.
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